Am Standort von Renault Enders in Fulda begann vor zehn Jahren die Erfolgsstory. Foto: Renault Enders

Seit Ende November ist die Tinte unter den Verträgen trocken. Im exklusiven Interview mit BusinessView verrieten Inhaber Peter Enders und Geschäftsführer Roland Simon Details.

Welche Überlegungen stecken hinter der Übernahme? 

Wir wollen uns weiterentwickeln und wachsen – aber nicht um jeden Preis. Uns geht es um das Ergreifen von echten Chancen. Genau das war bei den Betrieben der Brüder Ehrlich, die ihre kerngesunden Familienbetriebe knapp 30 Jahren führten und eine Nachfolgeregelung anstrebten, der Fall. Mit der Übernahme von 122 Mitarbeitern und den – das Renault-Geschäft ergänzenden – neuen Marken Opel in Würzburg und Mazda in Aschaffenburg steigt die Zahl unserer Beschäftigten von derzeit 80 auf über 200. Die Zahl der in den Renault-Betrieben in diesem Jahr verkauften 1.800 Neuwagen wird sich mehr als verdoppeln und Richtung 3.600 Einheiten gehen. Damit könnten wir mit den Renault-Autohäusern 2020 die Schallmauer von 100 Millionen Euro Umsatz knacken.

Beachtlich – Sie hatten aber vermutlich mit Renault ohnehin ehrgeizige Pläne?
Wir wären sicher anders gewachsen, so tun wir es auf einen Schlag und erreichen eine Größe, die es uns erlaubt, eine ausgeklügelte Organisationstruktur zu schaffen, die uns noch schlagkräftiger für die Zukunft macht – so wird es künftig unter anderem einen Gesamtverantwortlichen für Gebrauchtwagen, einen Nutzfahrzeugbeauftragten und einen Spezialisten geben, der unseren Internetauftritt intensiv betreut und optimiert. Wenn ein einzelner Spezialist Themen betreut, hat das eine ganz andere Tiefenwirkung, als wenn diese nebenbei von jemanden zu 20 Prozent mitgemacht werden. Außerdem ist es von Vorteil, einen etablierten großen Betrieb in wirtschaftlich florierenden Städten wie Würzburg und Aschaffenburg mit ähnlicher Firmenphilosophie zu übernehmen als beispielsweise fünf kleinere Partner.

Unterm Strich: Sind Sie im zehnten Jahr des Bestehens von Renault Enders zufrieden?
Wir hätten vor zehn Jahren nicht gedacht, dass wir so eine Entwicklung nehmen würden. Vieles war Neuland. Allein in Fulda wurden in zehn Jahren über 12.000 Fahrzeuge verkauft, zudem wurden 55.000 Kunden in der Werkstatt in Fulda betreut. Und auch im gewerblichen Bereich, dem Nutzfahrzeugbereich, konnten wir uns kontinuierlich steigern.

Was macht denn Ihre Unternehmensgruppe, Ihre Kernmarken BMW und MINI sowie die Luxusmarke Ferrari eingerechnet, am Markt zum Innovationstreiber? 

Wir leben alle die Firma. Unsere Philosophie ist, dass jeder Mitarbeiter die Firma so behandelt, als wäre es seine eigene, sich einbringt und an der Entwicklung persönlich mitwirkt.